von Ille-Prockl Pfeiffer / Anna Mammitzsch
Zonta e-Bavaria hatte vergangene Woche zu einer Stunde in eine unbekannte Welt eingeladen.
Pauline Füg, Autorin, Psychologin und Poetryslammerin, führte uns mit ihren Texten durch eine abwechslungsreiche Stunde mit Lyrik und Poetryslam.
Dreißig Zontians und FreundInnen aus Nord und Süd, sogar bis ins europäische Ausland (Brüssel), hörten mit Vergnügen zu und fragten nach. Pauline erklärte unter anderem den Unterschied zwischen Lyrik und Poetryslam, ihre eigene Arbeit und auch die DemenzPoesie, eine Therapie zur Gedächtnisrehabilitation von Menschen mit Demenz, die sie mit Dr. Henrikje Stanze aus Bremen entwickelte. Bereits zu Beginn traf sie einen Nerv bei vielen TeilnehmerInnen, als sie mit einem Text das Fernweh und den Wunsch nach einer einsamen Insel im Pandemiealltag ansprach.
Zum Schluss motivierte Pauline uns selbst ein kurzes Gedicht, ein Elfchen*, zu verfassen und das gemeinsam. Ein Elfchen ist ein kurzes Gedicht und besteht aus elf Wörtern, die in festgelegter Folge auf fünf Verszeilen verteilt werden. Für jeden Vers wird eine Anforderung formuliert. (Quelle: Wikipedia). Mit Begeisterung und Überraschung, wie einfach das geht, arbeiteten die TeilnehmerInnen eifrig zusammen. Das ist unser Elfchen:
Orange Die Apfelsine Direkt vom Baum saftig wie die Sonne leuchtend
Mit viel Spaß, kreativer Energie und neuer Inspiration im eintönigen Lockdownalltag fand so eine interessante Stunde ihren Abschluss. Dank der großzügigen TeilnehmerInnen konnten über 100 Euro an Spenden für das Internationale Zonta Projekt "Adolescent Girls’ Health and Protection in Peru" eingenommen werden.
Paulines Texte gibt es zum Beispiel auch auf spotify zu hören. Mehr zu Pauline Füg auf ihrer Website: https://paulinefueg.de/ . Hier ein kleiner Vorgeschmack:
veränderung von gehirnwellen; deine (Text von Pauline Füg)
wir haben flach geatmet am telefon
konntest du deinen namen nicht mehr
alles was du sagtest waren
fake news am morgen das datum
hinter der grenze deines verstands
das geräusch bei entspannung
wurde nachts schlimmer
ich weiß nicht warum ich gehofft habe dass das die wörter waren sie enthielten zu wenig moleküle um glaubhaft auf der zunge balanciert zu werden beim schlucken bin ich immer mit der spitze am falschen platz gelandet ich habe mir sprache für dich ausgedacht bin ich nur ein echo von etwas das ich früher gerufen habe ich glaube wir waren nicht da noch nicht einmal digital
Comments